Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

The 10th International Conference on Architecture and Built Environment with Architecture AWARDs

Veranstaltungsort: S.ARCH, 2023.

Titel: The Topological Grammar of Forms

Autor: Wonseok Chae

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Ziel der Arbeit ist es, formale Grammatiken in der architektonischen Gestaltung zu untersuchen. Die Forschung untersucht den Wandel der Grammatik von der reinen Geometrie zur komplexen Topologie. Einige Architekturen aus Berlin werden auf der Grundlage geometrischer und topologischer Prinzipien sowie weiterer Entwurfsentwicklungen in komplexen Situationen analysiert.

Einerseits ist die Geometrie ein dominierendes Prinzip im architektonischen Entwurf. Vor allem im 20. Jahrhundert wurde der Begriff der Geometrie als eine generische Form der Sprache betrachtet. Auf der anderen Seite wurde die Topologie zu einem alternativen Prinzip neben der Geometrie. Seit dem späten 20. Jahrhundert wird das Konzept der Topologie als eine spezifische Form der Sprache vorgeschlagen, um die geometrischen Grenzen bei der Erklärung komplexer Formen zu überwinden.

Heute scheinen sich die formalen Grammatiken zu verlagern, um mehr Komplexität als einfache Formen zu behandeln. So wird die virtuelle Realität durch Unterkategorien wie gemischte Realität, erweiterte Realität oder Augmented Reality zusätzlich zur externen Realität erweitert. KI-gesteuerte Entwurfswerkzeuge erzeugen eine große Vielfalt an aggregierten Formen. Zeitgenössische architektonische Medien scheinen zu erfordern, dass man Komplexitäten lesen kann, in denen sich die meisten Formen auf weniger geometrische Weise überschneiden und nebeneinander stehen.

Schlüsselwörter: Geometrie, Topologie, Realität, Modellierungsgrammatik, Fragment

(Übersetzt von M. Kau)

The Realities of Fragments

Veranstaltungsort: AMPS (Queen's University Belfast, Cape Peninsula University of Technology, National University of Singapore)

Titel: The Realities of Fragments

Autor: Wonseok Chae

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Im architektonischen Diskurs hat das Konzept der Fragmente oft das Konzept der Realität in einem historischen Sinne repräsentiert. In diesem Fall gehörte die Form der Fragmente oder der Prozess der Fragmentierung zu den archäologischen Studien wie Forma Urbis. Die Marmorfragmente aus dem alten Rom wurden mit ihren zerbrochenen, unvollkommenen, verwitterten oder deformierten Formen, die teilweise an historischen Stätten entdeckt wurden, als "Fragmente " betrachtet. Wenn man die Bedeutung erweitert, werden auch die traditionellen Formen als Fragmente betrachtet, da sie als archäologische Mode entdeckt werden. Sie werden ebenfalls zerbrochen, zersplittert oder von der Geschichte beschädigt aufgefunden, aber von den Historikern unter demselben Gesichtspunkt mit den ursprünglichen Bedeutungen wiederbelebt.

Im 21. Jahrhundert scheint das Konzept der Fragmente einerseits für die Darstellung virtueller Realitäten und andererseits für die Darstellung faktischer Realitäten verwendet zu werden. Im Falle von KI-gesteuerten Anwendungen ist es schwierig, ein Bild zu finden, das nicht aus mehreren Fragmenten besteht, die nahtlos auf mögliche oder virtuelle Weise zusammengesetzt sind. Bei der 3D-Scantechnologie wird eine einzelne Architektur oder eine ganze Stadt in 3D-Modellen aus den zahlreichen Fragmenten von Luft- und Straßenaufnahmen konstruiert. Diese Modelle können nicht aus konventionellen Kompositionen oder Prinzipien entstehen, sondern aus einer Vielzahl inkongruenter Fragmente, die der Realität oder dem uns bekannten Außenraum widersprechen könnten.

Andererseits werden diese virtuellen Realitäten eher durch digitale Werkzeuge erkannt und anerkannt, nicht aber durch Inhalte. Sie werden zu hohlen Softwaregefäßen, die lediglich neue digitale Technologien repräsentieren. In vielen Fällen wird der Begriff der Realität verwendet, ohne dass vernünftige Erzählungen und Inhalte darüber vorliegen, was überhaupt real oder Wirklichkeit ist. Es ist nicht schwer, dieses Problem der Realität in Form von virtueller Realität, erweiterter Realität, erweiterter Realität oder gemischter Realität zu erfahren. Es gibt viele verschiedene Realitäten, doch die meisten von ihnen scheinen es entweder zu vermeiden, zu spezifizieren, was die Qualität der Realität ist, oder die Realität als einen ganzen äußeren Raum im Sinne der Lacan'schen Definition vorherzubestimmen:

Die Realität ist die äußere Wirklichkeit, unser sozialer und materieller Raum, an den wir gewöhnt sind und in dem wir uns orientieren und mit anderen interagieren können, während das Reale eine spektrale Entität ist, unsichtbar und gerade deshalb als allmächtig erscheint.

(Übersetzt von M. Kau)

Are You a model?

Veranstaltungsort: Technical University of Darmstadt, Deutschland, 2022.

Titel: The modeling grammar of the real

Autor: Wonseok Chae

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In diesem Artikel wird das unvereinbare Konzept des Realen zwischen der buchstäblichen und der virtuellen Realität anhand einer seltsamen Beziehung zwischen dem Rathaus und seinem Modell in Marl, Deutschland, untersucht. Nachdem es seine reale Qualität als vorbereitendes physisches Modell getestet hat, setzt das Modell seinen realen Wert durch den Umbau in eine Kinderbibliothek noch stärker als zuvor durch. In diesen Tagen wird auch das Rathaus umgebaut, so als ob es mit dem Umbau des Modells nach etwa 40 Jahren der Stille übereinstimmt. Schließlich sind sowohl das Rathaus als auch das Modellgebäude weniger abhängig von ihrem ursprünglichen Modell, das von den Architekten Van den Broek en Bakema in den 1960er Jahren entworfen wurde. Alle drei Modelle scheinen ihre exklusive Qualität des Realen in sich gegenseitig ausschließenden Realitäten auszudrücken, die jedoch durch dieselbe Modellierungsgrammatik miteinander verbunden sind. Die Spekulation auf das Reale scheint unvermeidlich zu sein, wenn die Idee des Realen fragwürdig wird. Wenig Aufmerksamkeit wurde bisher der Frage gewidmet, warum das Konzept des Realen nur innerhalb exklusiver Realitäten, die auf dem architektonischen Diskurs der Nachkriegszeit beruhen, allmächtig ist. Durch die kritische Betrachtung des Modells und des Rathausgebäudes versucht dieser Artikel, den Begriff des Realen, dessen Darstellungskonzept sich im Laufe der Zeit verändert, zu beleuchten. Die Untersuchung stützt sich auf eine Reihe grundlegender Kritiken am Realen und an der Realität durch postmoderne Architekten wie Alan Colquhoun und Peter Eisenman im Vergleich zu den aktuellen Verwendungen mit weniger Diskretion.

Schlüsselwörter: Modell, real, Realität, Modellierungsgrammatik, Fragment

(Übersetzt von M. Kau)

zuletzt bearbeitet am: 07.09.2023

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